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20.06.2009 Leben retten fernab der Heimat: Wie die Uni Ulm und Friedensdorf International verletzten Kindern aus Krisengebieten helfen

Camilla kommt aus Afghanistan. Sie ist acht und schwer krank. Derzeit wird das Mädchen in der Ulmer Uni-Klinik behandelt. Unterstützung vor Ort erhält Camilla von Mitarbeitern eines Kinderhilfswerks.
Artikel aus der Südwestpresse Ulm vom 20.06.2009 lesen
Ulm(CARSTEN MUTH/Südwestpresse Ulm): Sie sind schwer verletzt oder krank. Unschuldig Opfer geworden in Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt. Kinder, denen in ihrer Heimat nicht geholfen werden kann, die aber in Europa eine gute Chance auf Heilung haben. Camilla aus Afghanistan ist ein solches Kind. Das acht Jahre alte Mädchen wird seit Februar in der Ulmer Uni-Klinik behandelt. Fünf Mal ist sie dort inzwischen operiert worden. Erfolgreich, wie Dr. Jens Jöckel, einer der behandelnden Ärzte, am Donnerstagabend während einer Pressekonferenz sagte. Camilla leidet an einer schweren Entzündung ihres Unterschenkelknochens. "Vielleicht die Folge einer Schusswunde, vielleicht die Folge einer Minenexplosion", sagte der Arzt: "So genau wissen wir das nicht. Sie hat keine Erinnerungen an den Vorfall."
Hilfe für Camilla: Dr. Jens Jöckel untersucht in der Ulmer Uni-Klinik das Bein des acht Jahre alten Mädchens aus Afghanistan. Annika Schmid (Friedensdorf-Freundeskreis Ulm), Ausdauersportler Martin Krick und Bärbel Franz (Friedensdorf International, von links) schauen zu.(Foto: Volkmar Könneke)
Den Kontakt zur Ulmer Klinik hat Friedensdorf International hergestellt. Seit mehr als zehn Jahren kooperieren Uni und Kinderhilfswerk miteinander. Regelmäßig bringt Friedensdorf schwer verletzte Jungen und Mädchen aus Krisenregionen nach Deutschland, um sie dort behandeln zu lassen. Das Kinderhilfswerk hat rund 1000 Mitglieder sowie regionale Unterstützer-Freundeskreise in zwölf deutschen Städten. Auch in Ulm und der Region. In Ulm kümmern sich die Mitglieder des Freundeskreises liebevoll um die Kinder. Ehrenamtlich, versteht sich. "Jeden Tag ist jemand von uns da. Wir lernen, spielen und machen Ausflüge", berichtete am Donnerstag Herbert Helge. Camilla ist auf diese Weise bereits ein wenig heimisch geworden in Deutschland, sagen ihre Ärzte und Betreuer. Die Verständigung auf Deutsch - auch das ist inzwischen kein allzu großes Problem mehr, heißt es.

1000 Kinder werden jährlich vom Kinderhilfswerk aus Krisengebieten im Nahen Osten, Afghanistan oder Afrika herausgeflogen und in Deutschland operiert. Ausschließlich in Kliniken und von Ärzten, die sich bereit erklärt haben, sämtliche Kosten zu übernehmen. Wie in Ulm. Dort werden pro Jahr zwei Kinder behandelt. "Mehr ist nicht möglich", sagen die Mediziner. Die Uni-Klinik Ulm bekommt nach Friedensdorf-Angaben nur die schwierigen und kritischen medizinischen Fälle. "Wir sind sehr froh, einen solchen Partner an unserer Seite zu haben", betonte Friedensdorf-Sprecherin Bärbel Franz. Die Behandlung der Kinder nimmt in der Regel viele Monate in Anspruch. Und ist extrem teuer.

Inzwischen hat Friedensdorf International aber auch viele Projekte organisiert, die in den Kriegszonen selbst für eine bessere medizinische und humanitäre Versorgung sorgen sollen. Friedensdorf baut Krankenstationen und soziale Einrichtungen. Projekte, die wie alle anderen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert werden. Unterstützt wird die Organisation von Menschen wie Martin Krick aus Babenhausen. Der Ausdauersportler will, wie berichtet, mit dem Fahrrad zum Nordkap fahren. 4000 Kilometer in 25 Tagen. Im Vorfeld seiner Tour hat der 57-Jährige bereits gut 17 000 Euro gesammelt. Unterwegs will er für weitere Spenden werben.

Krick will helfen, Leben zu retten. Er will mit seiner spektakulären Aktion dazu beitragen, Kindern wie Camilla eine Zukunft zu ermöglichen. Die Chancen stehen gut, dass die Achtjährige gesund wird. Im Oktober soll das Mädchen wieder nach Afghanistan gebracht werden. Zuvor wird Camilla aber noch einige Wochen im Reha-Camp des Kinderhilfswerks in Oberhausen in Nordrhein-Westfalen verbringen. Um Kraft zu tanken, bevor es wieder zurück in ihr vertrautes Umfeld, ihre Familie geht. "Darauf", sagt Friedensdorf-Sprecherin Bärbel Franz, "legen wir großen Wert".

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