Es klingt schon mehr als nur ein bisschen verrückt: 4000 Kilometer mit dem Rennrad von Österreich zum Norkap, und das in 25 Tagen. "Doch die Sache ist es wert", sagt Hendrik Müller. Mit der Aktion will
Martin Krick nämlich Spenden für "Friedensdor International" einwerben. Seit 1967 hilft die Hilfsorganisation mit Sitz in Oberhausen weltweit Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten.
Der 15-Jährige aus Vöhl begleitet seinen Großonkel aus dem schwäbischen Babenhausen immerhin rund die Hälfte der Strecke mit dem Rad. Zwischen den südschwedischen Städten Limmeräd und Mariestad wird er in die "Tortour zum Licht" — so hat der Ausdauersportler die Aktion getauft — einsteigen. Vater Gerald fährt mit dem Begleitfahrzeug nebenher.
Los geht es ab Vöhl kurz nach dem letzten Pausengong zu Beginn der Sommerferien am 10. Juli. "Meinen 16. Geburtstag feiere ich dann am 13. Juli schon in der Pampa von Schweden", sagt Hendrik mit einem Schmunzeln. Übernachtet wird möglichst in kleinen Hotels oder Jugendherbergen, notfalls auch mal im Zelt oder im Auto. Details der Tour habe man aber noch nicht besprochen, sagt Gerald Müller: "Es wird auf jeden Fall in Richtung Abenteuer gehen." Auch die sportlichen Anforderungen an Hendrik sind nicht ganz ohne: Durchschnittlich 160 Kilometer beträgt die tägliche Fahrstrecke, im Mittel muss der 15-Jährige sein Rad mit 20 Stundenkilometern fortbewegen. Das bedeutet viel Training: "Ich fahre zurzeit viel Fahrrad und jogge", sagt Hendrik.
Rückhalt bekommen Vater und Sohn von ihrer Familie, die das Projekt voll und ganz unterstützt. "Auch Freunde und Lehrer sind davon begeistert", sat der 15-Jährige, der die Alte Landesschule in Korbach besucht. Auch Gerald Müllers Kollegen — er arbeitet als Hausmeister im Altenheim Asel — finden das Engagement toll: "Wen man auch anspricht, alle finden es klasse", strahlt Müller.