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14. Tagesbericht Fr, 10.07.2009

Tageskilometer: 45 km
Fahrzeit: ? Std
Durchschnittsgeschwindigkeit: ? km/h
Kalorienverbrauch: ? kcal
Durchschnittspuls: ? bpm
Pulsschläge: ?

E45 Orsa/Sveg km 35 — Transfer Östersund
Martins Tagebuch

Zielorientierung: Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, setzt zunächst voraus, dass man Ziele hat. Bei besserem Wetter wäre das Ziel heute Östersund, eine größere Stadt an der Grenze von Mittel- zu Nordschweden, gewesen. Dort sind wir auch angekommen und haben uns auf einem Zeltplatz eine feste Blockhütte für drei Personen gemietet. Die Hütte hat eine Heizung, eine Dusche mit WC und sogar eine kleine Küche — Annehmlichkeiten wie aus einer anderen Welt.
Gestern sah die Welt noch ganz anders aus! Die gelbe Friedensdorf Warnweste am Straßenrand signalisierte meinem Zuwachs an welcher Stelle ich mitten im Wald als Notunterkunft mein Zelt aufgebaut hatte. Es war nicht mehr zu verantworten weiter zu fahren.

Der Regen und der Wind, und hier besonders die Windböen von der Seite, waren so heftig, dass es einfach nicht mehr weiter ging. Von der Topologie gleicht dieses Gebiet der Rhön, nur viel größer. Normalerweise tummeln sich hier sowohl im Winter wie im Sommer tausende von naturverbundenen Touristen. In den letzten Tagen und auch heute war außerhalb der Autos oder Gebäude kein Mensch zu sehen. Irgendwie ist es Gerald gelungen den Gaskocher anzuschmeißen und doch noch eine warme Mahlzeit zu kochen. Die Flamme mussten wir vor dem Sturm schützen, unsere notdürftige Plane zwischen Bäumen und Zelt wurde mehrfach weggefegt. Letztlich die Ausrüstung wie Zelt, Schlafsack und Thermomatte haben auch über Nacht die Bewährungsprobe bestanden. Es war bei Temperaturen um 6 Grad grenzwertig, wobei ich im Schlafsack nicht mehr gefroren habe. Vorher jedoch haben auch vier Hosen (alle nass) Zähneklappern und zitternde Hände nicht verhindert.

Im Morgengrauen war das Wetter nicht besser, unser Standort für einen weiteren Aufenthalt aber nicht geeignet. Also eine warme Tasse Tee getrunken, zwei Energieriegel gegessen und aufs Rad gestiegen. Gerald und Hendrik haben noch das Zelt eingeräumt, alles wieder hergerichtet und sind dann mit dem Auto nachgekommen. Nach ca. 40 km kam eine kleine bewirtschaftete Hütte, alle Klamotten waren noch oder wieder nass, eben der fünfte Tag mit heftigstem Unwetter.
Ein Ziel mit Starrsinn zu Verfolgen macht keinen Sinn — wenn die äußeren Umstände es nicht zulassen, muss man sich auch korrigieren. Das ist nicht nur beim Klettern in den Alpen lebensnotwendig. Also was war die Konsequenz? Ich habe das Rad auf den Dachständer gepackt und bin mit dem Auto nach Östersund gefahren — es ging nicht anders. In Östersund hatten wir wie bereits erwähnt mit unserem Quartier Glück. Im Auto sitzend habe ich dann den ersten Elch gesehen.

Radfahrtechnisch war das sicher nicht die prickelnde Veranstaltung. Eigentlich fühle ich mich topfit. Der Wetterbericht sagt für morgen eine deutliche Besserung voraus. Um jedoch in der zur Verfügung stehenden Zeit das Nordkap bei vernünftigen Bedingungen tatsächlich zu erreichen, geht es dann morgen mit dem Rad weiter Richtung Ziel. Sollten keine weiteren Unwetter ins Haus stehen und es ab jetzt reibungslos laufen, drehe ich den Spieß einfach um und steige auf dem Heimweg in Östersund noch mal aufs Rad und hole die ausgelassene Strecke nach.

Soviel Flexibilität muss sein, um weder die Gesundheit noch das Gesamtprojekt zu gefährden. Ersatzweise war dann heute Nachmittag Wasch- und Putzstunde auf dem Programm und wir konnten alle nassen Sachen trocknen. Die Hütten sind optimal eingerichtet.

Für Hendrik wird es morgen das erste Mal aufs Rad gehen. Wir werden darüber berichten wie es ihm ergangen ist. Letztlich bin ich auch am Ende des Tages mit der getroffenen Entscheidung in Sinne der Gesundheit zufrieden.

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die vielen E-Mails der letzten Tage und des wohlwollenden Zuspruchs aus der Heimat. Das war hilfreich!

Aus aktuellem Anlass will ich heute ein Gedicht über Michael Jackson, welches ich vor ca. 5 Jahren geschrieben habe, zum Besten geben. Es hat sich leider auch diesmal bei einem begnadeten Künstler bestätigt, dass Erfolg und Geld nicht zwangsläufig zufrieden machen und ein langes Leben garantieren.

Michael Jackson oder der King of Pop

"Die Haare mit Dreiwetter-Taft,
die Haut ganz glatt und hin gestrafft,
die Nase spitz — die Zähne eckig,
auch weiß die Haut und gar nicht fleckig.

So stand er da der King off Pop,
im Leben eher ein wahrer Flop"

In der Hoffnung, dass morgen wirklich das versprochene bessere Wetter kommt.

Ihr/Euer
Martin Krick

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